Wir hatten vor Beginn der Blauzucht unter anderem auch ein telefonisches Gespräch mit der Uni Klinik Bern. Es ging um den von der Uni Klinik Bern geplanten Test für blaue Hunde und um blaue Hunde generell. Dieser neue Test, genannt CDA Gentest wird möglicherweise in den nächsten Monaten machbar sein. Um schneller voranzukommen fehlen Blutproben.
Mit diesem Test wird man bei Dilut-Gen (Aufhell-Gen) Hunden endlich festellen können, ob sie zusätzlich auch das Color Mutant Alopecia Gen tragen, welches für Hautprobleme bei hellen Hunden wie blau und creme verantwortlich ist. Blaue Hunde, welche das CMA Gen nicht tragen, werden auch nicht an der Color Mutant Alopecia erkranken und somit wird man vor einer Verpaarung feststellen können, ob die Elterntiere und deren Welpen gesund sind.
Gesunde blaue Hunde kann man problemlos miteinander verpaaren.
Das Dilute-Gen (Aufheller) alleine verursacht keine Hauterkrankungen,
es muß immer zusammen mit dem Color Mutant Alopecia Gen auftreten um
einem Hund gefährlich zu werden. Was eigentlich auch völlig logisch ist, denn
wäre nur das Dilute-Gen alleine für Hauterkrankungen blauer Hunde
verantwortlich, dann hätten diese Krankheit alle blauen Hunde und es gäbe schon lange keine Rassen mehr, welche seit vielen Jahrzenten in der Farbe blau gezüchtet werden. Einzig und alleine das CMA Gen ist dafür verantwortlich und dieses Gen steckt eben NICHT in jedem blauen Hund.
Was bei diesem Gespräch mit der Uni Klinik sehr interessant war, möchte ich hier auch kurz erwähnen. Es gibt bisher keinen einzigen, bekannten Fall bei OEB und Alternativ-
Bulldogs mit CMA. Sehr viele TA beziehen jede Hauterkrankung auf CMA, sobald sie einen blauen Hund mit einem Hautproblem sehen, ohne sich die Mühe zu machen dies auch gewissenhaft abzuklären. Deshalb möchte die Uni Bern, sollte man einen Dilut-Gen Hund mit Hauterkrankung besitzen (egal welche Rasse), dass der behandelnde Tierarzt vorab wirklich alle Untersuchungen macht, um auszuschließen das es sich bei der vermuteten CMA nicht um eine andere Hauterkrankung handelt, da es sehr viele
Hauterkrankungen gibt, welche ebenso zu Haarverlust führen.
Herr Prof. Leeb sagte, dass er, wenn ich das unbedingt möchte, eine Blutprobe
von unserer Blue Pearl untersuchen würde, aber das es eigentlich nicht nötig
sei, denn wenn sie jetzt noch keine Anzeichen von Hautproblemen hätte, könne man
davon ausgehen, dass sie das CMA Gen nicht trägt. Außerdem sind die OEB und
Alternativen Bullys für die Forschung nicht sehr interessant, da es keine
CMA Krankheitsfälle bisher gab. Wichtig sind für die Forschung Proben von Rassen bei
welchen es zu CMA Erkrankungen kam.
Blaue Hunde die bereits 2 Jahre alt sind und kein Erkrankungsbild zeigen,
welches auf CMA hinweisen könnte, sind gesund. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich CMA erst zu einem späteren Zeitpunkt zeigt.
Das ist für äußerst beruhigend, denn wenn die Großeltern und Eltern keine Hautprobleme haben, sind sie auch höchstwahrscheinlich keine Color Mutant Alopecia Träger. Dieses Wissen macht die Selektion aller Züchter von blauen Hunden für die Zucht relativ einfach.
Wenn Eltern und Großeltern eines blauen Zuchthundes keine CMA Träger waren,
so kann auch dieser Zuchthund eigentlich nicht Träger dieses Genes sein.
Züchter müssen sich lediglich die Mühe machen die Elterntiere Ihrer
Zuchthunde kennen zulernen. Sind diese gesund, über 2 Jahre alt und nicht an CMA
erkrankt, so kann der Zuchthund eingesetzt werden, da er kein CMA Träger
ist. Somit ist auch eine dd x dd Gen Verpaarung (blau mit blau) kein Problem.
Wenn die Eltern beider blauen Hunde nicht CMA Träger sind, sind es auch
die beiden Zuchttiere nicht. Ein Test auf Autoimmunerkrankungen (Immunschwäche und somit anfällig für Allergien und Hautprobleme jeder Art – anfällig für allergische Reaktion bei Demotexmilben), sollte sowieso bei jedem Bulldog vor der Zucht gemacht werden, denn obwohl Demodex und andere Allergien zwar nichts, wie oftmals zu unrecht behauptet mit den Dilut-Gen zu tun haben, jedoch eine Problem in der gesamten und somit normal gefärbten Bulldogzucht darstellen.
Um weiterhin gesunde, blaue Alternativ Bullys zu züchten, sollte man
gewissenhaft selektieren und verpaaren, dann steht einer gesunden Zucht von
blauen Bullys nichts im Wege. Wie schon immer gesagt, sind blaue Bullys weder
kranker noch gesünder als ihre normal gefärbten Verwandten.
Die Züchtung von blauen Bullys und anderen Sonderfarben gehört in
verantwortungsbewusste Hände. Nicht weil blau so super gefährlich ist. Es hat einen ganz anderen Grund. Nur aufgrund der Farbe werden von unseriösen Züchtern alle blauen oder sonderfarbenen Hunde verpaart und zwar ohne Rücksicht auf andere Mängel. Hauptsache blau. Und dass darf nicht passieren. Ein seriöser Züchter hat die Grundsätze und Ethik einzuhalten. Ein blauer Bully hat ebenso ein HD und ED Röntgen vorzuweisen, gesunde Augen, gesunde Atemorgane, gesundes Herz, gutes Gebiss, gesunde Knochen und gesunden Körperbau zu haben, wie ein normal gefärbter Bully. Und genau da sehe ich das Problem. Wahrscheinlich werden viele nur wegen der Farbe alles andere außer Acht lassen.
Auf der Suche nach einem guten und vor allem gesunden blauen Zuchthund, bei dem
auch die Anatomie und die Gesundheit vorzüglich ist, haben wir schon oft
viele hunderte Kilometer zurück gelegt. Wir haben viele Züchter besucht. Für uns
war das “gesamt Paket” blauer Bullodg wichtig und nicht nur die Farbe. Wir waren
auf der Suche nach einem komplett “gesunden” und anatomisch einwandfreien,
blauen Hund und es war wirklich nicht einfach.
Wir haben auf unserer Suche zwar keine blauen Hunde mit den gern erwähnten Hautkrankheiten gesehen, aber zum Teil weder vom Gebiss noch von der Anatomie her für die Zucht einsetzbare Bullys. Mit solchen Hunden dürfte man nicht mal züchten, wenn sie eine normale Farbe hätten.
Hätten wir nicht die für uns perfekten blauen Hunde gefunden, hätten wir
Bullys mit normaler Farbe gewählt. Wir haben uns viele Gedanken gemacht bei der
Auswahl unserer Zuchthunde. Und wir haben auch keine Kosten gescheut um diese
zu kaufen und Verpaarungen zu machen. Wir werden niemals die Farbe vor die Gesundheit setzen und um gesund blau zu züchten, muss man sowohl ein schönes Sümmchen in Zuchthündinnen sowie in geeignete Rüden investieren.
Mit Zuchthunden die man als Schnäppchen irgendwo kaufen konnte wird man nicht gesund züchten können. Deshalb gilt in der Zucht besonders von blauen Bullys folgendes: Die Bereitschaft und die Möglichkeit teure und gesunde Hunde aus guten Linien kaufen zu können muss vorhanden sein.
Besonderes Augenmerk ist auf die Gesundheit und Anatomie zu legen und im
Zweifelsfall lieber normal farbene Hunde einzusetzen. Nur so kann man in der
Zucht gewährleisten und zeigen, dass blau nicht nur schön und typvoll sondern
auch kerngesund ist.
Übrigens: Auch beige und sandfarbene Hunde sind Dilute GenTräger. Sie tragen ebenso das gleiche dd Gen, wie die blauen Hunde. Nur weiß das kaum jemand. Manchmal leider nicht mal die Züchter dieser Farben. Diese reagieren des öfteren völlig ungläubig und verdutzt, wenn sie gerade, vollgepumt mit falscher Info aber dafür mit enormen Selbstbewusstsein meinen, man müsse sich mal wieder ihnen gegenüber wegen der Blauzucht rechtfertigen und man sie in diesem Zusammenhang freundlich darauf hinweist, dass sie selbst (zwar völlig unwissend) eigentlich auch Hunde mit Dilute Gen züchten.
”Niemand urteilt schärfer als der Ungebildete,
er kennt weder Gründe noch Gegengründe.”
Anselm Feuerbach,
12.09.1829 – 04.01.1880
* oben stehender Text ist von der Seite Modern Bulldog e.V.
4 Gedanken zu „Blaue Hunde“
Sehr schöne Webseite,wunderschöne Bullys,viel Glück für die Zukunft,Viele Grüße Andrea und Peter Pichl
Dankeschön wir geben unser Bestes… 🙂 Liebe Grüße United, Shadow und Danny
Rehfarbene Hunde konnen auf unterschiedliche Weise entstehen. Sie tragen mindestens einmal das Allel a
Sehr schön geschrieben! Entspricht auch meiner Meinung und dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Auch ich besitze einen blauen (French)Bully, der absolut gesund ist. Auch habe ich sie mir nicht wegen der Farbe angeschafft, sondern weil sie andere Merkmale hat, die meine Zucht bereichern (Nase, Wesen).
Alles Gute weiterhin für Ihre Zucht senden die French Bullys vom Ströher Moor und ihr Frauchen Bettina